LC 200 als Fernreisemobil

2007 - 2020
Ozymandias
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Beitrag von Ozymandias »

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5) die Differentiale sind in der Afrika-Ausführung ohne Entlüftung, die "Zivil-Version" hat Entlüftungsventile = nicht watttauglich


Das wage ich in Abrede zu stellen, ich habe noch kein Fahrzeug gesehen wo die Achsen nicht belüftet waren, irgendwie muss ja der Druckausgleich warm/kalt hergestellt werden.

Aber es gibt natürlich verschiedene Möglichkeiten dazu, direkt oder hochgelegt.

Der Rest ist Fahrzeugspezifisch, da kenn i mi ned aus. :oops:

Gruss Ozy

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Olut
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Beitrag von Olut »

"..Das wage ich in Abrede zu stellen, ich habe noch kein Fahrzeug gesehen wo die Achsen nicht belüftet waren, irgendwie muss ja der Druckausgleich warm/kalt hergestellt werden.

Aber es gibt natürlich verschiedene Möglichkeiten dazu, direkt oder hochgelegt..."

Richtig, es gibt das Entlüftungsventil knapp über der 40cm-Watttiefen-Grenze und es gibt angeblich ein Kit, wo die Entlüftung bis über die Fensterlinie gezogen wird. Ersteres hat beim LC100 einmal nicht funktioniert und die Bodenwäsche hat gereicht, daß ca 250ml Wasser ins hintere Diff eingedrungen sind, glücklicherweise rechtzeitig entdeckt aber die Mayonnaise war schon am werden...

Gruß aus Wien

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landcruiser
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Re: Offroadfähigkeiten des LC200

Beitrag von landcruiser »

Olut hat geschrieben:...

PS: ich bin sehr froh darüber zu sehen, daß auch ohne meinem Zutun das Forum J20 nicht konfliktfrei geblieben ist..... :-)


Schön jemand, der sich eingehend mit der Materie beschäftigt und sich kritisch äußert wieder hier zu lesen! :thumbsup:

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Alkyone
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Beitrag von Alkyone »

Hallo Olut,
freut mich, dass du wieder da bist - ich kenne dich ja nur aus meiner passiven Mitlesezeit. Hast du deinen j20 softwaremäßig verändert oder gechipt oder hast du dich auch, notgedrungen, ans Schaltverhalten ( 6. Gang ) gewöhnt.
Grüsse aus Salzburg

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leoat
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Beitrag von leoat »

Servus Landsmann,
schön wieder von Dir zu lesen! Bin zwar zwischenzeitlich ins J12er Lager gewechselt, aber jetzt bin ich gespannt, was Du uns zu erzählen hast im Hinblick auf Softwareupdate usw.!

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Olut
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Danke für das schöne Willkommen

Beitrag von Olut »

Hallo Freunde,
Danke für die netten Willkommensgrüße, hat mich wirklich gefreut.

Es ist nun 22 Monate her, seitdem ich meinen 200er vom Händler abgeholt hatte, der Tachostand heute zeigt 26.700km. Wie Ihr erahnen könnt´, ist er nicht viel gefahren worden, das liegt einerseits daran, daß ich mittlerweile am alten 100er schon 310.000km drauf habe und ich keine Sekunde daran denke, mich von ihm zu trennen.

Ich habe mir hier viele rote Ohren holen müssen, weil ich es gewagt habe, eine vermeintlich majestätisch fehlerlose Entwicklung aus dem Land des Fujijama zu kritisieren. Und doch habe ich einige Fehler an diesem Fahrzeug nachhaltig für alle anderen Fahrzeuge in Europa und Russland ändern können. Dazu waren schätzungsweise über 100 E-Mails notwendig, ein Besuch von TME in Wien, eine Reise nach Tokyo und diverse Nerven meines Händlers. Leider blieb ein Änderungwunsch zumindest für Europa unerfüllt - erraten - die leidige G´schicht mit dem Getriebe.

Was wurde verändert:
1) Ölverbrauch: von 3.5l/1000km nun auf 0.15l/1000km durch Tausch der Ventildeckelabsaugklappe und Wechsel auf 10W-40 im Winter und 15W-40 im Sommer
2) Navi-Lock out: neue Software seit 12/2008
3) Spritverbrauch: von 18l/100km nun auf 13.5l/100km durch ECU-Tausch und Neuaufsetzung der Software
4) Tagfahrlichtschaltung nicht deaktivierbar: Tausch der ECU
5) "tail shaft clunck", das hammermäßige Schlagen samt plötzlicher Einnickung auf der Hinterachse beim langsamen Anfahren nach Stillstand = Achsialausgleich hintere Kardanwelle klemmt: Tausch gegen neues Modell
6) Innenraumbeleuchtung von Lämpchen komplett auf LED umgebaut = viel heller, weniger Strom
7) andere Aussenspiegelkappen mit integrierten LED-Blinker
8) Stoßleiste an der Blechkante bei Türen, in Wagenfarbe lackiert (OEM Teil aus USA)
9) Frontschutzverkleidung in Kunststoff, in EC nicht lieferbar, kam aus Bahrain, ist OEM Teil
10) DVB-T-TV on board über Navi-Screen mit Hilfe eines GVIF-Interface.
11) leider nein, Getriebesoftware
Kein Motortuning, mir wurde von TMC in Japan dringend davon abgeraten, warum, das wollte man mir mit einem freundlichen Lächeln nicht sagen.

Fazit: der LC200 ist ein majestätisches Fahrzeug, komfortabel wie ein Bentley mit entsprechenden Geländefähigkeiten, welche wahrscheinlich außer Mercedes G von keinem anderen Fabrikat erreicht werden, aber man wäre meiner Meinung nach entweder Multimillionär oder völlig bescheuert, dieses Juwel wirklich ins Gelände zu fahren. Im Hängerbetrieb macht sich die fehlerhafte Software des Getriebes (keine Wandlerkupplung bis 100km/h) durch irrsinnigen Treibstoffverbrauch so richtig bemerkbar, z.B. Zugfahrzeug (3t) + schwerer Hänger (2,5t) = 5,5t = 24lit/100km bei 80km/h Autobahn, bei 100km/h (Wandlerkupplung zu) = 18,2lit/100km. Zum Vergleich, ein 38t-Sattel braucht voll beladen ca. 28lit/100km.

Es macht wirklich Spaß, dieses Schiff zu fahren, aber als einziges Fahrzeug würde ich ihn mir nicht ein zweites Mal kaufen, zu schade um als Arbeitstier zu dienen und zu schön für´s Gelände.

Und ja, als Fernreisemobil angenehmer als die Business Class in so mancher Airline, 2000km im Stück ist kein Problem (auf Strassen...), vorallem der niedrige Geräuschpegel hat hier einen großen Stellenwert, im Vergleich zum LC100 wirklich Welten.

Eine Zeitbombe tickt noch: der Spoiler, er ist mittels drei Schrauben und Klebeband montiert, der Staub und feine Sand sammelt sich zwischen Spoiler und Deckel und wetzt den Lack durch, ich werde diesen demnächst entfernen lassen. Auch bei langen Dachlasten kommt es leicht zu Lackschäden am Spoiler, wenn man die Heckklappe öffnet.

Das war´s Leute, mein Fazit ist, man liebt ja auch seine Kinder, wenn sie schlimm sind, oder ??

Alles Gute aus Wien
Albert

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Reiti
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Beitrag von Reiti »

Willkommen zurück,

habe Respekt vor Deinem Engagement, der Abgang kam allerdings eher zickig über, ich bin gespannt auf die Zukunft.

Übrigens Wattiefe;
Hzj 105, 50 mm höher, ansonsten Serie, auf dem Weg zum Cape York und zurück auf dem Old Telegraph Treck bei Wassertiefen bis zu 1, 20 m hatte nach der Tour minimal Wasser im vorderen Diff, hinten und beide Getriebe waren wasserfrei.
Ich habe gestaunt

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Olut
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für´s grobe gibt es mittlerweile noch einige neue Modelle

Beitrag von Olut »

Für jene von Euch, welche wirklich Expeditionen ins Auge fassen, gibt es mittlerweile schon eine schöne Auswahl an Modellen, hier der Link: http://www.toyota-gib.com/german/vehicl ... ndex09.htm

Ich habe offenbar verschlafen, daß es die "UN-Version" auch schon mit Automatik gibt, neuerdings auch einen V6 Benziner.

Auch diese Versionen sind eigentlich zu schade um im Gelände verheizt zu werden, allerdings sind sie auch innen weniger heikel in der Materialauswahl.

Ein Bekannter von mir kauft für eine UN-Suborganisation hin und wieder diese Fahrzeuge von dort und hat unlängst eine V8 Diesel Schalterversion geholt und noch für Sumpfanwendungen nachgerüstet, nach seinen Angaben endet die Watttiefe genau 25cm unter der unteren Seitenfensterkante, sämtliche Entlüftungen sind in die D-Säule beim Luftauslass verlegt worden. Es soll sogar ein Kit geben, wo die Entlüftung über einen Druckspeicher geführt wird, es wird also ein äquivalenter Gegendruck entsprechend der Wassertiefe der Getriebe aufgebaut. Die Wegfahrsperre und die elektronischen Schlüssel wurden ausgebaut und gegen ein normales Zündschloss getauscht, für extrem rauhe Anwendung eben.

So ausgestattet kann ich mir schon vorstellen, die Seidenstrasse tatsächlich bezwingen zu können und auch ohne Ersatzteil-Helikopter auszukommen.

KDSS wäre natürlich auch hilfreich, leider in Europa nicht lieferbar, auf die Frage "warum" warte ich seit 20 Monaten auf eine Antwort, warum überascht mich das nicht ......

Apropos, hier ein Video, das zeigt in etwa das Limit: http://www.youtube.com/watch?v=hxpwKQ5NOIw
..und hier ein Video, was vielleicht erklärt, warum ich es für Schwachsinn halte, so ein Schiff zu quälen:
http://www.youtube.com/watch?v=AuIVVKnExic
.. und noch eines, es zeigt, daß die beste Technik nicht hilft, wenn man nicht weiß sie richtig zu bedienen:
http://www.youtube.com/watch?v=i9AyvypnCoU


Beste Grüße
Albert

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tabarca
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Re: für´s grobe gibt es mittlerweile noch einige neue Modell

Beitrag von tabarca »

Olut hat geschrieben:.. und noch eines, es zeigt, daß die beste Technik nicht hilft, wenn man nicht weiß sie richtig zu bedienen:
http://www.youtube.com/watch?v=i9AyvypnCoU


Rein aus Neugier, da ich auch schon auf solch rollenden Kieseln gestanden habe, und diese wirklich nicht "driver´s best friend" sind: Wie bedien´ ich in diesem Falle die Technik richtig, um da rauszufahren?

Im Video sind zwar nur die linken Räder zu sehen, aber ich nehme an, daß da schon eine oder mehrere Sperren aktiviert waren; was lässt sich also noch tun, um das gleimässige durchdrehen aller Räder zu vermeiden?

Einen Satz andere Reifen dürfte man wohl meist nicht im Kofferraum liegen haben...

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Olut
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Re: für´s grobe gibt es mittlerweile noch einige neue Modell

Beitrag von Olut »

"....Rein aus Neugier, da ich auch schon auf solch rollenden Kieseln gestanden habe, und diese wirklich nicht "driver´s best friend" sind: Wie bedien´ ich in diesem Falle die Technik richtig, um da rauszufahren?..."

Das ist von Fall zu Fall verschieden, wenn ein "Crawl-System" vorhanden ist, sollte man es damit versuchen, wenn die Gewichtsverteilung einigermaßen gleich ist, sollte man alles durchsperren, bei Video allerdings wurde beim Rückwärtsfahren, als der Wagen schon Schwung hatte, einfach wieder vom Gas weggegangen. Wenn die Masse sich bewegt, sollte man die Bewegung mit geringst möglichen Drehmoment auf den Rädern beibehalten, also nicht zu viel auf´s Gaspedal. Manchmal ist auch der längere Weg der bessere und Traktion vorwärts ist immer besser als rückwärts bei losem Untergrund. Fluss-Schotter ist halt immer ein Kreuz...

Beste Grüße
Albert

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Timo
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Re: für´s grobe gibt es mittlerweile noch einige neue Modell

Beitrag von Timo »

Olut hat geschrieben:Apropos, hier ein Video, das zeigt in etwa das Limit: http://www.youtube.com/watch?v=hxpwKQ5NOIw


Das Video zeigt vor allem, dass es Schwachsinn ist, zu schnell durch Wasser zu fahren, weil sich so nur eine unnötig hohe Bugwelle bildet.
ABSOLUT. LC HJ60 - when in doubt, floor it !
&
LC 78 - der RAMBLER - when you're ready to get serious !

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Onkelchen
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Re: für´s grobe gibt es mittlerweile noch einige neue Modell

Beitrag von Onkelchen »

Olut hat geschrieben:..und hier ein Video, was vielleicht erklärt, warum ich es für Schwachsinn halte, so ein Schiff zu quälen:
http://www.youtube.com/watch?v=AuIVVKnExic



Ich erkenne in dem Video jetzt kein wirkliches Problem.

Oder habe ich etwas übersehen ?

Viele Grüße
Onkelchen
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, die die Welt nie angeschaut haben.
(Alexander von Humboldt)

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George
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Beitrag von George »

geholt und noch für Sumpfanwendungen nachgerüstet, nach seinen Angaben endet die Watttiefe genau 25cm unter der unteren Seitenfensterkante, sämtliche Entlüftungen sind in die D-Säule beim Luftauslass verlegt worden. Es soll sogar ein Kit geben, wo die Entlüftung über einen Druckspeicher geführt wird, es wird also ein äquivalenter Gegendruck entsprechend der Wassertiefe der Getriebe aufgebaut. Die Wegfahrsperre und die elektronischen Schlüssel wurden ausgebaut und gegen ein normales Zündschloss getauscht, für extrem rauhe Anwendung eben.

So ausgestattet kann ich mir schon vorstellen, die Seidenstrasse tatsächlich bezwingen zu können und auch ohne Ersatzteil-Helikopter auszukommen.

Guten Abend
Ich könnte mir vorstellen um die Seidenstrasse zu "bezwingen" braucht kein normal denkender Mensch so ein Fahrzeug.
Nur meine Meinung....... :wink:

Gruss

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Reiti
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Beitrag von Reiti »

Spass könnte das schon machen.....bei der Leistung.

In Australischen Foren (das Auto ist dort erheblich weiter verbreitet als in Europa, auch wesentlich günstiger) ist bei dem Biturbo Motor ein ungewöhnlicher Ölkonsum ein Thema.

Ansonsten fährt man aber die gleichen Strecken, Pisten und Tracks wie mit den Vorgängermodellen.
Standard ist ein Schnorchel, 17 " Räder mit AT oder MT Bereifung, Reserverad am Heck, Zusatztank etc.
Der gleiche Motor mit nur einem Turbo im J7 ist wesentlich öfter anzutreffen, anscheinend problemlos und wird dort gefahren, wo der elektronikfreie Vorgänger (HZJ) auch gefahren wird.

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