Klaus-BT hat geschrieben:Gleiches gilt für Wasserstoff. Wieviel Energie braucht man um Wasserstoff herzustellen.. Wird immer als Allheilmittel gepriesen, da Wasser ja in rauhen Mengen da ist. Aber woher kommt die Energie dafür?
Ich mach mal eine kleine Überschlagrechnung als Diskussionsgrundlage, bitte Denkfehler und fehlenden Faktoren ergänzen:
Annahmen/gefunden Daten:
Energielieferung Solarzelle: 250 Wp / m^2 (Sommer)
Energielieferung Solarzelle: 125 Wp / m^2 (Winter)
Wirkungsgrad Strom → Gas: 0,75
Wirkungsgrad Wasserstoffverbrennungsmotor 0,45 (BMW Hydrogen 7)
Wirkungsgrad Ottomotor im Benzinbetrieb 0,38
Kfz mit Otto-Benziner mit 6 L / 100km Verbrauch
mittlere Sonnenscheindauer in D 1550 Stunden pro Jahr ergibt ca. 30 Stunden pro Woche
Heizwert Benzin 11,5kWh/kg bzw. 15,3 kWh/L
Überschlagsrechnung:
Bewegung 750 km / Woche (Beispiel "ich")
->Benzinverbrauch pro Woche 45L
->Energiebedarf pro Woche in Wasserstoffgas: 15,3kWh/L * 0,38 / 0,45 * 45L = 581,4kWh
erzielbare elektrische Energiemenge pro Quadratmeter Solarzelle pro Woche: 250W7m^2 *30h = 7,5 kWh (Sommer)
elektrischer Energiebedarf pro Woche um Wasserstoffgas bereitzustellen: 581,4kWh / 0,75 = 775,2 kWh
nötige Fläche Solarzellen für Stromproduktion: 775,2 kWh / 7,5 kWh = 103 m^2 (Sommer)
Das paßt nun in meinem Fall leider nicht aufs Einfamilienhaus, vor allem im Winter bekommt man die benötigten 200 Quadratmeter nicht aufs Dach!
Ich pendle aber mit knapp 150km/Tag auch sehr weit. Der durchschnittliche Weg zur Arbeit beträgt in BW ca. 10km einfach. Dann wären wir bei 100km die Woche bzw. einer nötigen Fläche von 27,5 Quadratmetern im Winter. Das wäre evtl. sogar machbar. Eine vollwertige Substitution ist wohl eher nicht vorstellbar, allenfalls eine spürbare Ergänzung. Weitere Quellen wären die Wind- und Wasserenergie oder z.B. Biomassevergasung. Der Vorteil vom Wasserstoff ist ja die universelle Bereitstellbarkeit durch jeden regenerativen Energieträger. Ob die Bereitstellung des Gases dezentral oder zentral besser ist, kann ich nicht abschätzen. Das muss aber auch kein Entweder / oder sein, ich kann mir durchaus eine Mischung daraus vorstellen.
So, und nun zerrupft mich...
Fehler sind durchaus möglich, ich hab das eben sozusagen "frei schnauze" runtergeschrieben...
Ach ja, gefunden hab ich die Aussage, dass Solarzellen sich in unseren Breitengraden nach ca. drei Jahren amortisieren, was den kompletten Energieaufwand der Herstellung angeht.
Viele Grüße,
Marc