Pflanzenöl

Kraftstoffe, Öle, Spritsparen, Additive, Alternative Kraftstoffe usw.
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Guest
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Beitrag von Guest »

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Hallo Netzmeister,

klar.
IDI (indirekte Einspritzer) haben Vor- oder Wirbelkammern. Die Einspritzdüse spritzt den Kraftstoff in diese Kammer, in der eine Vorverbrennung stattfindet, durch die Ausdehnung des Gases dadurch wird über einen Schußkanal der eigentlich Brennraum gefüllt und die restlichen Gase werden dort verbrannt. Dadurch findet eine Zweistufenverbrennung statt, die das Geräuschniveau und die mechanische Beanspruchung der Bauteile senkt. Bei den neueren Dieseln gibts eigentlich nur noch Direkteinspritzer, durch zB. Zweifederdüsenhalter kann man eine Zweistufenverbrennung auch unter Umgehung einer Vorkammer stattfinden lassen. Diese Düsen spritzen direkt in den Hauptbrennraum. Die Unterschiede liegen im Wirkungsgrad, Kammerdiesel haben im Schnitt eine Literleistung von bis zu 30 PS pro Liter Hubraum, DI's liegen teilweise bis 40 bei gleicher Drehzahl (alle Werte für Saugdiesel) und deutlich höherem Drehmoment. Die direkte Einspritzung macht Probleme bei Pölbetrieb, da zB beim Kaltstart der Kraftstoff an die Kolbenwände gelangen kann und sich dort niederschlägt. Dadurch gelangt er ins Motoröl und kann polymerisieren (geht bis zu Klumpenbildung). Ebenso empfindlich sind die Lochdüsen bei DI's. Während Kammermotoren Zapfendüsen haben, bei denen der Nadelzapfen die Düsenöffnung immer mechanisch reinigt haben die DI-Lochdüsen keine mechanische Reinigungshilfe. Sollten die Spritzlöcher zukoken kann sich das Spritzbild dermaßen verändern, daß im ungünstigsten Fall wieder die Zylinderwände angespritzt werden mit dem obigen Effekt + verkleben/verkoken usw. der Kolbenringe, wenn man von anderen Folgeschäden wie Überbelastung der Pumpe usw. absieht. Diese Gegebenheiten kann es bei Kammermotoren systembedingt nicht geben.

Reichts oder brauchts mehr Text?

Viele Grüße

Michael

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Guest
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Beitrag von Guest »

beinahe was vergessen:

das Niederschlagen von Kraftstoffresten im Betrieb an den Zylinderwänden findet so gut wie immer statt, nur daß Dieselkraftstoff schon ab 55 Grad C verdampft, Rapsöl erst über 200.

Viele Grüße

Michael

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Guest
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Beitrag von Guest »

...nochwas vergessen......

Ihr Toyo-Eigner habt da eine Super-Seite.
Neidvolle Blicke meinerseits.....

Bitte helft mir doch ein wenig unter Reifen/ 285/75 aufm HZJ78.....mein Dank würde Euch ewig nachschleichen.

Michael

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netzmeister
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Beitrag von netzmeister »

Danke, Michael - wunderschön erklärt!
Nächstes Buschtaxi-Treffen: 6.-8. September 2024
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HermannJosef
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Beitrag von HermannJosef »

Hallo Michael,
deine fachkundigen Ausführungen zum Thema sind einfach klasse!
Und lass es einfach nicht "eure" sondern "unsere" Seite sein.
Grüße aus Franken
Hermann-Josef

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MichaelZ
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Beitrag von MichaelZ »

Hallo,

jetzt mußte ich mich glatt registrieren. Vielleicht kann ich ja etwas beitragen, obwohl ich die Toyota-Motoren nur von Erzählungen kenne.

Viele Grüße

Michael

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Piotr

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Beitrag von Piotr »

@Gast, Was genau möchtest Du denn Wissen in Sachen 285. Ich habe Bridgestone AT drauf auf Toyo 8 Zoll Felge. Ist als einzige Grösse eingetragen.
Zusaetzlich war eine schmale schwarze Gummilippe als Verbreiterung erforderlich. Übersetzung unverändert.
Fahrwerk auch noch Original.

Gruss.

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MichaelZ
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Beitrag von MichaelZ »

Hallo Peter,

könntest Du mir die Innenseite Deines FZ-Briefs zufaxen? Fax: 08135-930199

Muß nicht umsonst sein, klar.

Vielen Dank schonmal und schöne Grüße

Michael

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Pueblo
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Beitrag von Pueblo »

Hallo Leute,
jetzt ist doch leider wegen der Grundsatzdiskussion um Sinn, Unsinn oder Wahnsinn von Pöl, sowie der Ökobilanz völlig untergegangen, das der El-Chott-78er erste Erfahrungswerte aufweisen kann.

Also nochmals etwas zurück. 5000 km unter Wettbewerbsbedingungen. Wer jemals bei so ner Rallye dabei war (wars bei der Errimel), der kann sich etwa vorstellen, wie da ein Auto bei Hitze durch Geröll und Sand geknüppelt wird.

Wäre PÖL so gefährlich, wie von so manchem behauptet, dann wäre das Auto mit ziemlicher Sicherheit am Haken oder huckepack zurückgekommen.

Für mich ist das ein klarer Hinweis dafür, das ein vernünftig vorgenommener Umbau keine Gefahr darstellt. Bei nicht ausgereiften Selbstversuchen könnt ich mir das dann schon eher vorstellen.
Wahrheit ist immer unbequem - aber trotzdem immer wahr

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Guest
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Beitrag von Guest »

Eine Frage an den PÖL-Spezialisten MichaelZ und die Anderen: Wenn ich also mittels einer Kraftstoffvorwärmung das PÖL aufheize bevor es eingespritzt wird, gäbe es auch keine Probleme bei Direkteinspritzern? Vielleicht noch kombiniert mit einer Motorvorwärmung?

Wissensuchende Grüsse
Thomas

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MichaelZ
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Beitrag von MichaelZ »

Hallo Thomas,

Vorwärmung ist grundsätzlich ein guter Weg. Bei betriebswarmen Motor dürften die Düsen ausreichend erwärmt werden. Ebenso die Einspritzpumpe. Rapsöl hat bei etwa 110°C die gleiche Viskosität wie Diesel. Das größere Problem ist eher der Kaltstart sowie Schiebebetrieb, Leerlauf bzw. wenig Last. Prinzipiell könnte man das Problem etwas mindern, wenn man die Einspritzdüsen vorheizt und zB. im Schiebebetrieb zusätzlich die Glühkerzen einschaltet. Weiterhin kommt es sehr darauf an, ob man eine mechanisch geregelte Einspritzpumpe verbaut hat oder elektronische Systeme. Die Mechanik kann sich bei höherviskosen Sprit anders verhalten als mit Dieselkraftstoff, zB. spricht mein Spritzversteller schneller mit Pöl an als mit Diesel, was aber im Gesamtergebnis wieder paßt, da Pöl einen größeren Zündverzug hat. Beim DI könnte aber die frühere Einspritzung unter Umständen die Zylinderwände treffen, was zu Verglasung etc. führen könnte. Beim DI habe ich leider wenig Erfahrung und theoretisiere mehr. Es gibt beispielsweise einen Fahrer eines 3l-Lupo-TDI, der schon mehr als 100.000 km zurückgelegt hat, bislang ohne Probleme soviel ich weiß, auf der anderen Seite einen TDI-Golf mit Loch im Kolben nach relativ kurzem Pölbetrieb, es ist sehr schwierig alles zusammenzufassen, da die unterschiedlichen Betriebsbedingungen eine große Rolle spielen, aber oft unerwähnt bleiben. Ebenso können Vorschäden mitspielen, die mit Dieselkraftstoff ebenso passiert wären. Ich möchts echt mal so zusammenfassen, wie schon gesagt, bei Kammermotoren prinzipiell ja, bei DI's, besonders neuerer Bauart würde ich es nicht machen, weil auch E-Teile im Vergleich deutlich teurer sind.

Viele Grüße

Michael

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landcruiser
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Beitrag von landcruiser »

hab die Tage einen elektrischen Dieselvorwärmer bei ebay ersteigert, schaun wir mal ob er mechnisch paßt und wie ich ihn (12 Volt) am 24 Volt-Netz des BJ zum Laufen bringe

ansonsten versuche ich noch einen zweiten 12 Volt Heizer zu bekommen und schalte beide in Reihe

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landcruiser
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Beitrag von landcruiser »

so, ich mal wieder:

Sonnabend mal eine neue Mischung probiert
30 l Dino
45 l Rapsöl

350 km, davon ca. 300 km BAB. Im Gegensatz zum letzten Versuch gabs keine Probleme. Springt einwandfrei an und läuft bisher völlig problemlos. Nur die Duftnote ist noch etwas intensiver.

Mag an den derzeit etwas höheren Außentemperaturen liegen.

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MarkusZ
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Beitrag von MarkusZ »

Hurra,

Mein 45er ernährt sich inzwischen auch vegetarisch.

Nachdem die Maschine ohne Umbau mit 60% PÖL schlecht anging, starte ich jetzt mit DINO und schalte, wenn alles warm ist per Magnetventil (direkt vor der Einspritzpumpe) auf 100% PÖL um. Dino und PÖL haben je einen eigenen Filter. So ist liegenbleiben fast unmöglich. Der  Wärmetauscher ist Eigenbau, mit 3x 1m Heizpirale drin, 2m für den Vorlauf, 1m für die Tankheizung. Als Pöltank nehme ich vorläufig ein 200l - Kunststoffass, bis der Zusatztank fertig ist.

Für Bosch- Dieselvorwärmer will unser Schrotti 5 Euro. Ich habe gerade vier da und würde auch welche abgeben, wenn jemand Probleme mit der Beschaffung hat. Für 24V lassen sich auch prima zwei Heizringe übereinanderschrauben und in Reihe schalten.

Grüsse

Markus

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landcruiser
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Beitrag von landcruiser »

Da mein BJ ab November in Winterschlaf geht und ich ihn nicht mit PÖL (60(40) im Tank und den Leitungen stilllegen will, hab ich die Tage auf Nur-DINO-Betrieb umgestellt.

Nun raucht er wieder beim Anlassen und lauter ist der Motor auch wieder. Schade eigentlich.

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