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Hallo Netzmeister,klar.
IDI (indirekte Einspritzer) haben Vor- oder Wirbelkammern. Die Einspritzdüse spritzt den Kraftstoff in diese Kammer, in der eine Vorverbrennung stattfindet, durch die Ausdehnung des Gases dadurch wird über einen Schußkanal der eigentlich Brennraum gefüllt und die restlichen Gase werden dort verbrannt. Dadurch findet eine Zweistufenverbrennung statt, die das Geräuschniveau und die mechanische Beanspruchung der Bauteile senkt. Bei den neueren Dieseln gibts eigentlich nur noch Direkteinspritzer, durch zB. Zweifederdüsenhalter kann man eine Zweistufenverbrennung auch unter Umgehung einer Vorkammer stattfinden lassen. Diese Düsen spritzen direkt in den Hauptbrennraum. Die Unterschiede liegen im Wirkungsgrad, Kammerdiesel haben im Schnitt eine Literleistung von bis zu 30 PS pro Liter Hubraum, DI's liegen teilweise bis 40 bei gleicher Drehzahl (alle Werte für Saugdiesel) und deutlich höherem Drehmoment. Die direkte Einspritzung macht Probleme bei Pölbetrieb, da zB beim Kaltstart der Kraftstoff an die Kolbenwände gelangen kann und sich dort niederschlägt. Dadurch gelangt er ins Motoröl und kann polymerisieren (geht bis zu Klumpenbildung). Ebenso empfindlich sind die Lochdüsen bei DI's. Während Kammermotoren Zapfendüsen haben, bei denen der Nadelzapfen die Düsenöffnung immer mechanisch reinigt haben die DI-Lochdüsen keine mechanische Reinigungshilfe. Sollten die Spritzlöcher zukoken kann sich das Spritzbild dermaßen verändern, daß im ungünstigsten Fall wieder die Zylinderwände angespritzt werden mit dem obigen Effekt + verkleben/verkoken usw. der Kolbenringe, wenn man von anderen Folgeschäden wie Überbelastung der Pumpe usw. absieht. Diese Gegebenheiten kann es bei Kammermotoren systembedingt nicht geben.
Reichts oder brauchts mehr Text?
Viele Grüße
Michael