Vom weißen Wal zur Wollmilchsau

[Ragnarök]

Moin zusammen. Das hier wird wohl kein unglaublich interessanter Hardcore-Umbau-Thread, aber vielleicht unterhält meine Dokumentation dann doch den ein oder anderen. Oder dient mir mal als Online-Notizbuch, wenn ich vergessen sollte, was ich wo, wie und warum angeklemmt oder umgeschraubt habe.

Es begann mit dem alten Problem der autobegeisterten Menschen, die mehr Ideen als Zeit haben. Eigentlich bin ich Fahrzeugtechnisch ganz gut ausgestattet, aaaaaber... Der C30 ist zwar bequem und zuverlässig, aber als Transporter denkbar ungeeignet. Im Vanette Cargo ist reichlich Platz, dafür ist er lahm, laut und unbequem. Den 124er mit Brennholzanhänger durch den Wald zu quälen widerstrebt mir auch ein bisschen, und beide Landcruiser stellen das übliche Endlosprojekt dar. Alles andere ist weit von Fahrbereit entfernt.
Also sollte der C30 weg, und als Ersatz irgendwas mit vernünftigem Laderaum, Allrad, grüner Plakette und zuverlässiger Technik her.
Nach diversen wieder verworfenen Überlegungen (XC70, X5, ML, J12, J10...) habe ich dann relativ zufällig einen halbwegs günstigen KUN25 gefunden, Baujahr 2007, Simpelausstattung, Extracab. War in den Kleinanzeigen in der falschen Kategorie und deshalb wohl kaum jemandem aufgefallen. (Danke für den Hinweis, Felix!)

Ab mit dem Zug nach Kiel, angeschaut, bezahlt, und grinsenderweise die 600km nach Hause gebrummt. Keine Ahnung, warum man sich bei aktuellen Gebrauchtwagenpreisen so über ein leicht angeschimmeltes Arbeitsauto mit kaputtem Radio und bockigem Fahrwerk freut, aber irgendwie funktioniert das ziemlich gut.

Der weiße Wal auf dem Heimweg:



Zuerst war mal grundlegender Service angesagt. Ölwechsel, gründliche Reinigung, einmal alles durchsehen...
Innenraumfilter:



Ein bisschen mit Farbe gespielt, für weniger Moby-Dick-Optik. Den Scheinwerfern Nightbreaker 200% verpasst.



Die Innenausstattung ein bisschen zerrupft und die Abteilung Radio ins Jahr 2023 befördert, mit DAB, Android Auto und Freisprechgedöns:







Neue Schlappen:



Demnächst geht's dann weiter mit ein paar kleineren Reparaturen und Umbauten, Rostvorsorge und -beseitigung, Träger für's Dachzelt, Staumöglichkeiten, Winde...

Das Ziel wäre ein Fahrzeug, dass vor allem alltagstauglich bleibt und trotzdem gleichermaßen zum Brennholz holen, Baumaterial fahren, Campen und im Dreck spielen taugt. Die Eierlegende Wollmilchsau eben.

Kleines Poser-Foto zum Schluss:



Gruß, Ragnarök

[quadman]

Prima.
Sogar der Knopf mit AC drauf fehlt. Sperre hinten hat er und funktioniert auch?

Vielen Dank für die Vorstellung des 2007ers




Gruß Stefan

[Ragnarök]

Hat er, funktioniert aber nur nach Lust und Laune. Das ist eine der zukünftigen Baustellen.

[Peter_G]

Beinah hätte ich gefragt ob er schon 120 Ps hat ……..

Kommt gut mit den neuen Rädern, rein optisch wäre eine
Pritschenabdeckung in Schwarz oder Grau evtl vorteilhaft.

Weiterhin viel Freude damit.

[JWD]

Moin Jona,

schick!

Besonders der Farbton der Felgen. Hast du mal eine Farbtonbezeichnung für mich?
Erinnert mich an britische 4x4 Produkte

[Ragnarök]

Moin. Danke!
RAL 7033, Zementgrau. Je nach Lichtsituation kann das ziemlich grau oder ziemlich grün aussehen.

[JWD]

Umgekehrt wäre auch interessant

Geht so in Richtung Light Green LRC006.

[Ragnarök]

Und so schnell sind ein paar Monate und 10.000km vorbei. Viel ist erstmal nicht passiert, ich habe ein bisschen Rost beseitigt und ein paar Sachen geschrubbt oder geschmiert. Gummilippen zur Beruhigung der Obrigkeit kamen auch noch an die Radläufe.

Ansonsten fährt der Lux mich brav zur Arbeit und zurück, Baumaterial hin und her oder auch mal spontan einen Landcruiser quer durch Deutschland. So ein Miniatur-Lastkraftwagen hat durchaus seine Vorteile. Und passt problemlos in die Tiefgarage, wenn man sich mal in die Stadt wagen muss.










Irgendwann stand dann (völlig überraschend) der Sommerurlaub vor der Tür. Irgendwo schlafen können wäre ganz schön, also wurden unter Missachtung sämtlicher Ästhetik schnell ein paar Halter gebraten, angepinselt und montiert.






Zelt drauf:




Strom für Kühlbox usw wäre auch nicht schlecht. Ich habe vor zwei Jahren schon eine tragbare Zweitbatterie in einer halben Eurobox gebastelt, nur fehlte im Lux bisher der Ladeanschluss dafür. Zum Glück gibt's in den werksseitigen Kabeldurchführungen noch genug Platz für neue Leitungen. Von der rechten Batterie aus geht's über eine 60A Midi-Sicherung auf einen Anderson-Stecker, der bei Nichtbenutzung hinterm Handschuhfach wohnt. Das Gegenstück hängt am Laderegler der Batteriekiste.








Als ich damit fertig war, blieben noch ganze zwei Tage bis zur Abreise. Nochmal eben Öl und Wasser kontrolliert, das Gepäck ins Auto geworfen, und ab nach Finnland. Mehr Reisebilder gibt's dann später, wenn jemand möchte.

[Rumpelstielzchen]

Klasse! Darf ich fragen welches Android-Radio du verbaut hast?

[sscdiscovery]

könnte ein SPH DH 160 oder 360 von Pioneer sein.

Gruss
Steffen

[Ragnarök]

Ersteres trifft zu.

Gruß, Jona

[Hydro]

Son Kleiner LKW im Haushalt is klasse ... hab ich mir auch schon überlegt - grad son HILUX wie deiner - einfach perfekt ! Hast auch sehr schön gemacht - einfach , unspektakulär , praktisch , Klasse !

[Ragnarök]

Mal noch ein bisschen Sommer:

[Hydro]

Was ich dich mal noch fragen wollte : Es is ja ein KUN 25 ... also KD Motor , aber welcher ? der 2,5er oder der 3,0er ?
Hast du vorab checken können ob der die neuen Kolben , Injektoren und Flammringe drin hat ??
Gruß Hydro / Oli

P.S.: Ich hab nochmal recherchiert ... der KUN 25 is der 2,5er und der KUN 26 is der 3 Liter ... wie kommst mit der Leistung klar ? Der 73er aufem Hänger war bestimmt ne Aufgabe...

[Ragnarök]

Genau, 2,5 mit (angeblich) 120PS. Zieht aber wie Sau. Mit voll beladener Pritsche oder großem Anhänger in Kombination mit den großen Reifen wird der 5. Gang irgendwann nutzlos, aber mit dem 73er dran mit 90km/h im 4. daherbrummen war total entspannt. Wobei von Oldenburg bis Köln die Steigung auch nicht so extrem ist, die Kasseler Berge hätten sich wohl anders bemerkbar gemacht.
Unbeladen ist er sogar (für NFZ-Verhältnisse) ziemlich spritzig. Macht richtig Spaß.
Über Weihnachten ins Allgäu habe ich bei durchgehend 140 nach GPS und mit den Bügeln auf der Pritsche 9,3L gebraucht, da kann ich mich eigentlich auch nicht drüber beschweren. Bin bisher ziemlich überzeugt von dem Motor.