Zentraldiffsperre geht nicht raus?

[WolfgangK]

Hallo Kollegen,

ich habe einen Iglhaut Sprinter mit dem Toyota Verteilergetriebe (permanent Allrad), ich denke es ist ein HF2A.

Mein Problem ist, dass sich aus irgendwelchen Gründen die Sperre im VG nicht mehr ausschalten lässt
Das ist natürlich zum Fahren auf befestigen Strassen mehr als dämlich. Ob das ein Problem der elektrischen Ansteuerung ist oder eher mechanische Ursachen hat weiss ich derzeit noch nicht.

Zwei Fragen an die Spezialisten dazu:

- Gibt es eine Möglichkeit, die Sperre irgendwie manuell zu deaktivieren (Stellmotoer entfernen o.ä.)?

- Wenn ich jetzt eine längere Strecke fahren muss (200km), hilft es dann, die Antriebswelle zur Vorderachse zu entfernen? Bei einem weiterhin gesperrten Mitteldiff sollte das nach meinem Verständnis funktionieren und die Verspannungen aus dem System nehmen. Oder gibt es im VG irgendwelche Komponenten, die das nicht vertragen?

Wolfgang

[steffen_k]

Hallo Wolfgang,

die defekten Sperrenaktuatoren sind leider eine übliche Krankheit.
Hier ist ein gutes Video das den Aufbau zeigt:


Wenn du den Sperrenaktuaor entfernst, kannst du die Sperre von Hand ausrücken, aber leider bleibt da eine Öffnung im Gehäuse, damit würde ich nicht fahren.

Die kannst mit ausgebauter vorderer Kardanwelle fahren, andere Land Cruiser Modelle haben keinen Permanentallrad und fahren auch nur als Hecktriebler herum.

Gruß Steffen

[WolfgangK]

Hi Steffen,

danke für das Video, aber ist das nicht für die Hinterachse (80 Series Rear Locker Rebuild)? Der Aktuator ist ja ziemlich gross, ich denke nicht, dass ich den einfach raus bekomme. Bei meiner Einbausituation müsste ich dazu mindestens den Auspuff und ein paar weitere Teile abschrauben.

Es ist dann wahrscheinlich einfacher, die vordere Kardanwelle abzuschrauben um ohne Schaden in die Werkstatt zu kommen.

Gruss Wolfgang

[Sard-Lux]

Die kannst mit ausgebauter vorderer Kardanwelle fahrenn

Jupp,
so hab ich ein blockiertes Differential beim RAM mal ausgehebelt und konnte die Fahrt weiterführen.
Beim RAM ist aber alles komplizierter da er über ein automatisch zuschaltender 4x4 hat der über eine Kupplung am Mitteldifferential gesteuert wird und zusätzlich 2 Stellmotoren an der Vorderachsen die die Vorderachsen blockieren oder freigeben.

Ist aber logischerweise keine Langzeitlösung,
daher kommt bald danach die Geschichte mit dem hoffentlich defekten Stellmotor der auch bei anderen Marken zicken kann.

Wenn Du es selber machen willst,
dann eben nicht mit dem offenen Loch rumfahren und beim Einbau darauf achten das die Dichtung welcher Art auch immer richtig montiert ist.

ACHTUNG:
Wenn Du die Kardanwelle abmachst unbedingt die Position an beiden Enden markieren, beim RAM hatte ich es nicht gemacht und danach vibrierte es.

Chris

[WolfgangK]

Hi Chris,

das soll keine Dauerlösung sein, ich will damit nur bis zur Werkstatt kommen (200km) ohne etwas kaputt zu machen.

Danke für den Tip mit der Markierung, das werde ich auf jeden Fall machen.

Wolfgang

[onkel]

Den Blechdeckel vom Sperrenmotor abschrauben und von Hand am Motor drehen bis Endstellung . Vorher den Stecker abziehen .

[WolfgangK]

'...Den Blechdeckel vom Sperrenmotor abschrauben und von Hand am Motor drehen bis Endstellung . Vorher den Stecker abziehen ...'

Das werde ich mal versuchen

[Jelonek]

Wenn du viel Zeit und Lust hast, kannst du das mit dem Deckel machen. Aber wenn du Zeit sparen möchtest und noch entspannt weiterfahren muss dann baut die KardanWelle vorne aus das sind nur acht Schrauben und dann fährst du locker nach Hause ohne jegliche Probleme
Es lohnt sich nicht, eine große Reparatur jetzt anzufangen, irgendetwas ab, zu schrauben und dann nicht weiter zurück zu kommen. Mach das einfacher, eine saubere Lösung ist es

[onkel]

Ich weiß nicht wie verbaut der Sprinter ist, aber wenn man halbwegs gut dran kommt sind drei Schräubchen aufmachen und ein wenig zu drehen ( vielleicht sogar mit der Makita ? ) entspannter als eine Kardanwelle auszubauen .

[Jelonek]

Vielleicht ..

[WolfgangK]

Ich komme zwar an den Deckel irgendwie ran, aber das scheint nicht nur eine ‚Kappe‘ zu sein.

Wenn man das 2mm öffnet und reinschaut sieht man Kupferwindungen und spürt irgendwas magnetisches.
Das komplett aufzumachen ist mir zu heikel, auch weil man sehr schlecht hin kommt. Da schraube ich lieber die Welle ab. Da kommt man wenigstens vernünftig ran.

[onkel]

Im Deckel sind die Magneten eingeklebt, die ziehen den Deckel Richtung Rotor .
Wenn du weiter gezogen hättest wäre der Deckel abgegangen , aber wenn es dir sicherer ist, die Welle auszubauen, dann ist das die bessere Lösung .

[WolfgangK]

Danke an alle für die Inputs, ich denke ich habe jetzt einen gangbaren Weg

[WolfgangK]

Jetzt muss ich das Thema doch nochmal aufgreifen:

Der Sperrenmotor wird bei mir über eine Wechselschaltung mit 2 Relais gesteuert (Ein/Aus).

Die beiden Relais bekommen ihre Masseverbindung für die Ansteuerung über einen Wechselschalter, der irgendwo am Verteilergetriebe sitzt. Dieser Schalter liegt selbst auf Masse und versorgt entweder das eine oder das andere Relais mit einer Masseverbindung für den Schalteingang der Relais.

Eigentlich müsste immer entweder das eine oder das andere Relais diese Masseverbindung haben und anziehen.

Das ist leider nicht der Fall, keines der Relais hat diese Masse (31).

-> Weiss jemand von Problemen mit diesem Schalter? Ist das ein bekanntes Problem?

Ich denke nicht, dass der Stellmotor defekt ist, denn dann müsste ja eigentlich die Elektrik trotzdem funktionieren.

[WolfgangK]

Update: ich habe die Sperre gelöst bekommen indem ich an einem der Relais über ein Kabel extern Masse angelegt habe. Zum Glück hatte ich den Schaltplan.

Inzwischen ist der komplette Antrieb gegen ein Neuteil getauscht und das Verteilergetriebe funktioniert wieder.

Das Problem: es ist irgendwie Feuchtigkeit in das Teil gekommen, trotz grossem O-Ring und sauber angeschlossener Entlüftung. Dabei ist es zu Korrosion an einer der Leiterbahnen gekommen, die für die Steuerung zuständig ist.



Für die Ersatzteilkiste ist das Ding eigentlich noch brauchbar, aber diese Leiterbahn sollte man irgendwie 'flicken'.
Hat jemand ne Idee, ob das geht? Löten wird kaum gehen, aber vielleicht gibt es ein leitfähiges, flüssiges Material um diese Löcher zu füllen? Vielleicht so was wie man zum Reparieren von Heckscheibenheizungen benutzt?
Vielleicht hat ja jemand so ein Teil rumliegen...