Ölbadluftfilter / Staub

[Saharacruiser]

Grüss Euch!

Hab da schon einen Moment lang zwei Fragen, die ich hier mal in den Raum stelle...

Lebe ja in einer staubigen Gegend, wo man auch mal fleissiger den Zyklonvorfilter auskippt.

Mir kam der Gedanke, dass Fahrzeughersteller die Ölwechselintervalle für staubige Gegenden teilweise drastisch einkürz(t)en. (So gelesen in alten Patrolhandbüchern).
Was passiert nun technisch gesehen mit dem Staub, wenn der trotzdem den Luftfilter passieren sollte?
Der geht durch einen afälligen Turbolader, bleibt nachher vielleicht irgendwo am Öl kleben. Und das, was in den Brennraum gelangt? Kann das wirklich an den Kolbenringen vorbei ins Öl gelangen (Ölabstreifer könnte ich noch am ehesten verstehen, aber der ist meist weiter unten....)? Wie sonst schreibt ein Hersteller kürzere Wechselintervalle vor? Wer hat da eine schlüssige Erklärung?

Hab zwei Lastwagen mit Ölbadluftfilter. Diese Filter funktionieren offenbar nicht schlecht. Allerdings fahre ich dermassen wenig mit den LKWs herum. Schwer, beurteilen zu können, wie gut das stückweit selbstreinigende System im Staub wirklich funktioniert.
Ansonsten wärs mir lieber Ölbadluftfilter zu waschen, anstatt ständig Luftfilter auszublasen. Da rede ich nun vom HJ61. Für den J4 gab es ja mal eine solche Filteranlage. Oder zumindest Nachbau, welcher aussen montiert wurde.
Für den J6 auch?

Grüsse
Chris

[onkel]

Ölbadluftfilter waren Jahrzehntelang Standard, das ist aber auch Jahrzehnte her .
Der ( recht große ) Papierfiltereinsatz in Verbindung mit einem Zyklon ist mittlerweile stand der Technik .

Der Hauptverschleiß eines Motors wird auch tatsächlich durch verschmutzte Ansaugluft verursacht .

[lightandy]

In meinem Land Rover lightweight aus den 70ern hatte ich auch einen Ölbad Luftfilter drin. Die Idee fand ich damals schon gut und finde sie immer noch gut. Wie gut er gereinigt hat kann ich nicht sagen, er hat einfach funktioniert. Andererseits war der Wagen damals auch nicht so stark gefordert, dass ich da täglich schippenweise Sand rausholen musste. Ich denke so ein Filter ist heute einfach nicht mehr zeitgemäß, weil das Öl ja auch entsorgt werden muss. Damals hat man es unterwegs in die Walachei gekippt. Heute?

[Sard-Lux]

Ich zitiere hier mal Wikipedia, das sagt eigentlich schon alles und beantwortet Deine Frage wegen Ölbadfilter was Dinotechnik ist.

Verglichen mit Trockenfiltern wird eine weniger effektive Staubabscheidung erzielt. Bei Verwendung von Arizona-Sand wurde bei Untersuchungen um 1970 mit Trockenfiltern ein Abscheidungsgrad von 99,95 % erzielt, während Ölbadluftfilter, abhängig vom Luftdurchsatz, 95–99 % erreichten. Weitere Nachteile des Ölbadluftfilters sind die geringere Flexibilität bei den Einbaumöglichkeiten sowie höhere Wartungskosten.[1] Außerdem tritt durch Ablenkung des Luftstroms entstehenden hohen Strömungswiderstand eine Leistungseinbuße ein.

Ich habe ein Zyklon und danach einen Trockenfilter am Traktor und hatte nur einen Trockenfilter am Kombibagger und vor allem beim Traktorfahren ist es auf Sardinien ist extrem staubig. Halt ab und zu mal ausklopfen, dann ausblasen und im schlimmsten Fall ersetzten was bei den Filtern nicht eben billig ist.

Wovon ich ebenfalls abrate ist K+N und ähnliche Filter zu verwenden, ich hate einen originalen K+N am RAM in Costa Rica und da war bei jeder Kontrolle oder Waschen und neu Ölen ein ganz feiner weisser Staub im Ansaugrohr nach dem Filter. Nachdem ich den K+N wieder abgebaut und einen normalen Papierfilter für den Luftfilterkasten verwendet habe war der weisse Staub wieder weg.

Wegen den Wartungsintervallen,
ja der Staub der den Luftfilter passiert geht durch den Turbo, den Intercooler in den Ansaugkrümmer und dann in den Brennraum wo er entweder verbrennt oder dann durch den Abgastrakt rausgeblassen wird. Ein teil davon wird an öligem Belägen da irgendwo kleben bleiben, vor allem im Intercooler der gerne mit Öl vom Blow-By versifft ist. Wie gross das Problem ist das Staub über die Kolben ins Motorenöl gelangt weiss ich nicht, bezweifle es aber, trotzdem hat Staub nach dem Luftfilter nix zu suchen und ist prinzipiell schlecht für den Motor.

Chris

[xsteel]

Des wollt ich auch gerade einfügen

[HJ61-Freak]

Ich habe mich auch lange mit diesem Thema rumgeplagt, nachdem ich ähnliche Erfahrungen mit K&N-Filtereinsätzen im HJ61, wie oben beschrieben, gemacht habe. Selbst mit einer geölten Schaumstoffmatte von K&N, die um den eigentlichen Filter gelegt wird, war immer noch dieser feine Staub im Ansaugtrakt hinter dem Filter zu finden!

Es gibt m.E. auch einen Grund, warum Toyota beim HJ61 auch optional keinen Ölbadluftfilter angeboten hat, obwohl man diesen z.B. beim Hj60 oder BJ60 ordern konnte bzw. er in einigen Regionen standardmäßig bei diesen Modellen von Toyota verbaut war: Der Turbolader zieht unter hoher Motorlast so viel an Luftvolumen durch den Filter, dass es das Öl schlicht mitreißt. Auch ist der Widerstand eines Ölbadfilters wohl etwas höher als bei einem Papierfilter, so dass die Belastung für den Turbolader und vor allem für dessen Axiallager größer ist. Um diesen Problemen zu begegnen, müsste man den Ölbadfilter wohl deutlich vergößern, was aber der Platz im Motorraum nicht zulässt.

Als gute Alternative zu K&N bzw. Ölbadfilter habe ich inzwischen einen auswaschbaren Filter von Toyota verbaut, der eigentlich für den J7 vorgesehen ist. Das ist ein spezieller Papierfilter, den man, wenn er verdreckt ist, mit herkömmlichen Wasser und etwas Seifenlauge auswaschen kann. Anschließend wird er an der Umgebungsluft getrocknet, was allerdings mitunter einen Tag dauern kann.

Gruß

Florian

[fsk18]

Grüss Euch!

Hab da schon einen Moment lang zwei Fragen, die ich hier mal in den Raum stelle...

Lebe ja in einer staubigen Gegend, wo man auch mal fleissiger den Zyklonvorfilter auskippt.

Mir kam der Gedanke, dass Fahrzeughersteller die Ölwechselintervalle für staubige Gegenden teilweise drastisch einkürz(t)en. (So gelesen in alten Patrolhandbüchern).
Was passiert nun technisch gesehen mit dem Staub, wenn der trotzdem den Luftfilter passieren sollte?
Der geht durch einen afälligen Turbolader, bleibt nachher vielleicht irgendwo am Öl kleben. Und das, was in den Brennraum gelangt? Kann das wirklich an den Kolbenringen vorbei ins Öl gelangen (Ölabstreifer könnte ich noch am ehesten verstehen, aber der ist meist weiter unten....)? Wie sonst schreibt ein Hersteller kürzere Wechselintervalle vor? Wer hat da eine schlüssige Erklärung?

Hab zwei Lastwagen mit Ölbadluftfilter. Diese Filter funktionieren offenbar nicht schlecht. Allerdings fahre ich dermassen wenig mit den LKWs herum. Schwer, beurteilen zu können, wie gut das stückweit selbstreinigende System im Staub wirklich funktioniert.
Ansonsten wärs mir lieber Ölbadluftfilter zu waschen, anstatt ständig Luftfilter auszublasen. Da rede ich nun vom HJ61. Für den J4 gab es ja mal eine solche Filteranlage. Oder zumindest Nachbau, welcher aussen montiert wurde.
Für den J6 auch?

Grüsse
Chris

Kurbelgehäuseentlüftung könnte auch für Staubeintrag sorgen, bei den J4 geht die ja ins "leere" und bei neueren in den Ansaugtrakt wo ja Pumpbewegungen den Staub ins Öl tragen können.

[griffin]

@HJ61-Freak
Hey Florian,

kannst du das Teil näher beschreiben?

einen auswaschbaren Filter von Toyota verbaut, der eigentlich für den J7 vorgesehen ist.

Danke dir
Hanno

[toyotamartin]

Ölbadluftfilter ist VW Käfertechnik...

[HJ61-Freak]

kannst du das Teil näher beschreiben?

Der auswaschbare Luftfiltereinsatz hat die Teile-Nr. 17801-61030.

Gruß

Florian

[Saharacruiser]

Danke für all die Antworten!

Stimmt, der Franzose, der mit seinem HJ61 in der Umgebung war, hatte auch so einen auswaschbaren Trockenfilter.
Das wär schon was wert.

Die Landrover, die hier noch rumeiern, Serie III Diesel, die haben alle einen Ölbadluftfilter. Aber ich kann mir vorstellen, dass das Zeugs nie gewartet wird. So wie ich die Leute kenne, reparieren sie einfach so gut wies geht den Schäden hinterher, so dass das Auto immer grad so fährt. (Niemand sagte "bremst".)

[Saharacruiser]

Noch was angehängt: Mag sein, dass gewisse Technologien überholt sind. Andere sind allerdings verdrängt worden.
Ein Hersteller verdient an einigen Papierfiltern vermutlich mehr, als an einem Ölbadfilter, einmal verkauft für die Lebensspanne. (Jedenfalls, wenn es Stahlgewebe ist.)
Wo nun der Ölbadluftfilter einzuordnen ist, ist wahrscheinlich gar nicht so pauschal zu definieren.
Es gibt Wüstenfahrer, die schwören drauf, andere sagen, dass er verklebt.
Wollte da etwas herausspüren, wie ihr das seht.

Platzbedarf eines Filters mit passendem Luftdurchsatz war ja selbst schon für den HJ45 ein Problem. So hat man den Trümmer aussen montiert. Im HJ61, wär das Problem sicher verschärft...

[fsk18]

Noch was angehängt: Mag sein, dass gewisse Technologien überholt sind. Andere sind allerdings verdrängt worden.
Ein Hersteller verdient an einigen Papierfiltern vermutlich mehr, als an einem Ölbadfilter, einmal verkauft für die Lebensspanne. (Jedenfalls, wenn es Stahlgewebe ist.)
Wo nun der Ölbadluftfilter einzuordnen ist, ist wahrscheinlich gar nicht so pauschal zu definieren.
Es gibt Wüstenfahrer, die schwören drauf, andere sagen, dass er verklebt.
Wollte da etwas herausspüren, wie ihr das seht.

Platzbedarf eines Filters mit passendem Luftdurchsatz war ja selbst schon für den HJ45 ein Problem. So hat man den Trümmer aussen montiert. Im HJ61, wär das Problem sicher verschärft...

https://www.turboexperte.de/userdata/fi ... haeden.pdf

Seite 10 -- z.b. von Tuningluftfiltern mit Ölbenetzung oder Ölbadluftfilter, weil zu grob. Luftmengen- und -massenmeser mögen die groben Filter auch nicht.

[Saharacruiser]

Mensch Basti, Du hast das extra rausgesucht? Herzlichen Dank dafür!
Werds mir zeitnah zu Gemüte führen!

[fsk18]

Mensch Basti, Du hast das extra rausgesucht? Herzlichen Dank dafür!
Werds mir zeitnah zu Gemüte führen!

noch eins mit besseren Bilder auf Seite 6

https://www.turboexperte.de/userdata/fi ... ortern.pdf