Tips zum HDJ100-Kauf

1999 - 2007
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Hannes Singer
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Tips zum HDJ100-Kauf

Beitrag von Hannes Singer »

Hallo Buschtaxler,

ich möchte einen neuen HDJ 100 kaufen und wäre für einige Hinweise/Anregungen dankbar:
1) Laut verschiedener Händler wird der weitaus größte Anteil mit Automatikgetriebe verkauft, einer meinte gar aus eigener Erfahrung, dass der Handschalter "unmöglich" zu fahren wäre, wegen der Lastwechselreaktionen aufgrund des hohen Drehmoments. Stimmt das, oder besteht die Käuferschicht des HDJ100 grossteils aus Leuten, die von der Daimler S-Klasse umgestiegen sind und das von Hand schalten verlernt haben?
2) Sind bei diesem bis unters Dach vollgestopften Landcruiser ärgerliche Probleme mit der Komfort-Elektrik/-Elektronik zu erwarten, event. abhängig vom Einsatz?
3) Wann ist mit einer Commonrail-Motorisierung zu rechnen und sind gegenüber dem bewährten 1HZ-FTE Motor deutliche Vorzüge hinsichtlich Laufkultur und Verbrauch zu erwarten?
Als background zu diesen (umfangreichen) Fragen ein paar Infos zu meiner "Landcruiser-Geschichte": Zuerst bin ich LJ70 gefahren, später HJ60 und HJ61 (alle vom Daddy zur Verfügung gestellt), zuletzt HZJ78. Im Gelände war ich mit diesen Fahrzeugen noch nie, mich faszinieren die LC einfach als Automobil, als ein überragendes Stück Maschinenbau. Deswegen möchte ich auch einen HDJ100 fahren, auch wenn's ein finanzieller Kraftakt wird (diesmal ohne Daddy).

Gruss aus Oberbayern
Hannes

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Markus Herrmann
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Beitrag von Markus Herrmann »

Hallo Hannes,

war im letzten Jahr auf einer 10.000km Tour durch
Sibirien und die Mongolei. Mit dabei zwei deutsche 100er mit Einzelradaufhägung und Automatik.
Die Fahrzeuge waren mit Schnorchel, verstärktem Fahrwerk ( ohne Elektronik ) und MT BFG Reifen ausgestattet.
Defekte: Totalausfall des Vorderachsdiff. Kommt wohl bei der europäischen Ausführung und starker Beanspruchung schon öfter mal vor.
Reserveradhalterung unterm Auto vibriert sich los.
Trotz Wasserdurchfahrten bis 1 Meter keine elektronischen Defekte, tiefster Punkt: Elektronik am Automatikgetriebe.

Die Autos haben sich gut geschlagen, und mit 200PS,
Automatik und Klima läßt es sich im Sand der Wüste Gobi gut leben. :jester:

Fazit trotz allem Komfort ein echter Toyota, richtig gut aber nur in der Rest der Welt Ausführung mit Saugdiesel und Starachse vorn, in Deutschland aber nicht Zulassungsfähig.

Gruß
markus, HZJ 75

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Grizzly
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Beitrag von Grizzly »

Hallo Hannes,

wenn du Maschinenbau sagst, dann MUßT du HZJ sagen, denn im 100er ist der Diagnosestecker nicht mit nur drei Pins (wie im Buschtaxi) belegt.
Was die Prioritäten zwischen Schaltung und Automatik betrifft, kommt es ganz auf deinen Einsatzzweck an.
Das Anfahrdrehmoment ist Wandlerbedingt beim Automaten höher als mit Schaltgetriebe (Anhänger- und Berganfahrfreundlich), aber die Automaten haben in (fast) allen Fällen (auch wegen der meistens längeren Übersetzung) nicht die gleich gute  Motorbremswirkung wie ein Schaltgetriebe (Bergabfahrten im Gelände oder am Pass).

Was die Elektrik bzw. Elektronik angeht, so geht diese bei Toyota sicher nicht so häufig über'n Jordan wie bei den großen BMW's, aber verläßlicher und Reparaturgünstiger (kann auch noch ein guter "Heimwerker" dran drehen) ist IMMER das mechanische Pendant.
Für mich kommt der J100 aus zwei Gründen NIE in Frage:

1. Die Form ist kein Geländewagen mehr sonder ein "hochliegender" Omega.

Jetzt aber bitte nicht schimpfen, über diese Bemerkung hat sich auch mein Toyotahändler und sein Händlerbetreuer aus Köln bei einem netten Plausch auch schon aufgeregt.
Aber es ist halt meine Meinung, das ein Geländeauto Kanten haben MUß (leider ist da seit "Entfall" der HZJ's die Alternative jetzt auf DEFENDER und "G" geschrumpft). Bei den PKW's ist es ja schon das "NEW EDGE DESIGN" im kommen, weil keiner mehr die "Einheitseier" kauft, vielleicht besinnen sich ja die Gländewagenbauer auch mal wieder auf "QUADRATISCH; PRAKTISCH GUT".

2. Wer echt ins Gelände will, braucht eine "Pflegeleichte und Zweckmäßige" Innenausstattung (abwaschbar) und keine Velourspolster oder Wurzelholz und Leder.
Und ich möchte meine Fenster und meinen Sitz und mein (falls vorhanden) Schiebedach gerne von Hand verstellen können, dann funktioniert das nämlich nach der Bachdurquerung auch noch (es hat bis jetzt auch noch keine Satistiken gegeben, wieviele Leute nach einem "Rutsch in den Bach" nicht ertrunken wären, wenn die Fensterheber keinen Kurzschluss gehabt hätten).


Ich wünsche dir aber trotzden viel Spass mit deinem "Omega" und bin dir nicht böse, wenn du auf der Autobahn an mir "vorbeizischst".
Keep on Cruisin
Grizzly

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Guest
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Beitrag von Guest »

hallo
ich muss es mal loswerden,auch wenn es mit dem auto nichts zu tun hat.
ein autokauf sollte nie ein" finanzieller kraftakt "sein,
dann lieber ein paar nummern kleiner und noch geld für wichtigere dinge.
gruss
pwilhelm

...wenn die autos,die auf pump laufen ,eckige räder hätten, würde es auf unseren strassen ganzschön rumpeln.

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Guest
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Beitrag von Guest »

Warum willst Du ein Schaltgetriebe? Eine Automatik ist komfortabler, laut Prospekt schneller und den höheren Mehrverbrauch bekommst du durch den höheren Wiederverkaufswert wieder rein.
Wenn Du allerdings einen Schalter willst, sollte Dein Händler in der Lage sein einen solchen zur Probefahrt zu organisieren, immerhin lässt Du ca €50000 bei ihm.
Gruss Thomas

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Hannes Singer
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Beitrag von Hannes Singer »

Hallo!

Danke für die verschiedenen Erfahrungen/Meinungen.
Die in anderen Ländern erhältlichen Einfach-Ausführungen mit dem bärigen 1HZ-Diesel wären mir auch am liebsten. Den HZJ78 hab ich nach 3 Monaten wieder verkauft, weil ich trotz der Hohlraum- und Unterbodenbehandlung mit Korrosionsschutzfett befürchtet hab, dass mir die Karroserie auf unseren versalzten Winterstrassen nach 10 Jahren wegrostet, da ich nicht alle Stellen der Karosserie erreichen kann. Die LC HJ60 und HJ61 musste ich , obwohl sie mechanisch noch gut waren ,verkaufen, weil deren Rahmen sich wie Blätterteig auffächerten (allerdings hab ich mich darum nie gekümmert). Da ich  nie im Gelände gefahren bin, war immer der Rost, nicht der mechanische Verschleiß das lebensdauerbegrenzende Kriterium. Deswegen überleg ich mir auf die 27' EUR, die mich der 78er gekostet hat, noch 18' draufzulegen, hoffend, dass der Rost beim 100er nicht mehr das Hauptproblem ist. Dafür muss ich dann halt einen Haufen Komfortschnickschack bezahlen, den ich gar nicht brauche. Die in Österreich zum Preis eines 78ers erhältlichen LC 90 Country ( ohne ABS, Airbags, eFH ) wären vielleicht eine Alternative, wenn sie einen 6-Zylinder-Diesel hätten. Für einen 4-Zylinder-Diesel mit seiner beschränkten Laufkultur möchte ich aber nicht 27' EUR ausgeben.

Gruss
Hannes

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Pieter
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Beitrag von Pieter »

HAnnes,

Mit 3 Jahren Erfahrung mit HDJ100 (Automat), und nicht nur auf die Strasse, mochte ich noch folgendes dazu bringen:

1. Automat vs. Handschaltung

Der einzige Vorteil van Handschaltung ist die niedrigere Ubersetzung im 1. Gang, 4.081 vs. 2.95. Habe selbst nie das Problem gehat das Motorbremsung nicht reicht, auch wenn das im Gelande mit 60-70 Grad nach unten geht. Eher gibt es das Problem das die Reifen Traktion verlieren (die Kiste wiegt leer schon 2.5 Tonnen, und mit alles dran und drin fast 3), also wenn die nach unten rutscht kannst du mit Automat direkt am Gas und sich retten. Mit Handschaltung bist du im 1. Gang nicht zur Zeit dran, das die Rader wieder rollen (die gleitt schon schneller als du im 1. Gang fahren kannst). Ergebnis: in 50-80% diesen Fallen rollt die.    

Auch bei schweren Hangerbetrieb bringt Handschaltung nichts. Es gibt ein "1. Gang schalter", und die Rechner nutzt den um das Motormoment ein zu schranken (!).

Meine war einmal voll mit Wasser (April 2000, bis an die Scheiben). Die Wegfahrsperre hat direkt nach die Badegang den Motor nicht freigegeben, aber weiter waren nur drei Transistoren ersetzfahig. Und eine Monat spater musste ich die Gaspedalsensor ersetzen. Weiter fahrt die immer nach wievor.

Common-rail Motorisierung. Weiss nicht wenn, aber meist wird von Toyota das Werk im Juli-August umgestellt, also Produktion fangt an im September. Wenn das dieses Jahr geben wurde, sollte das in September/Oktober veroffentlicht werden.

Kann die Beitrage von Markus bestatigen. Bei mir ging das vordere Differenzial nach 5000 km im Eimer (unter Garantie repariert). Das geht immer so bei voller Anspruch ruckwarts. Es gibt eine gute Abhilfe, das machen ist nur sehr Arbeitsintensif und deswegen Teuer. Wenn du mit Vernuft ruckwarts fahrst kannst das Problem grundsatzlich vermeiten.

Das Problem von durchgeschlittene Reserveradaufhangung ist in Australien auch bekannt. Abhilfe: die Kabel regelmassig (jeder Wartung) schmieren - wie eine Seilwindekabel.

Nach mein letztes Unfall im Nahe St. Petersburg kann  ich ein Radhalter auf die Hintenstange nicht mehr empfehlen. Als die Kiste seitlich gegen ein Baum knallte, hat das Reserverrad die hintere Turen zerschlagen, und das hat die Reparaturkosten erhoht (von 2500 auf 3500 dollar).  


Mochte Grizzly folgendes sagen: leder ist auch sehr gut abwaschbar, uber uber "Formfaktor", kann ich nur sagen: ja der ist gross. Also durch Wald sollte man ein wenig vernunftig fahren. Habe selbst eine gute Ramme und hintenstange, und das hat einer ruckwartsfahrenden LKW ohne visuelle oder andere Schaden uberlebt. Auch als ich selbst ruckwarts gegen ein Elektrizitatsmast fahrte, kamen die Leitungen nahc unten, die Mast war ein wenig schief, und ich bin wieter gefahren - nur das Kennzeichen war ein wenig geschadet.

Sehe einfach nicht wozu der kantig sein sollte.

Wasserdurchfahrte: Habe selbst elektrische Fensterheber und in 100-er und in 74-er, und beide arbeiten ganz normal, auch wenn beide schon eine Stunde ins Wasser verbracht haben. Da sollten uberhaupt keiner ertinken, weil eben wenn das nicht funktioniert, man einfach das Fenster zerschlagen kann.

Die beide sind vorbereitet fur 1.20 Meter (100) und 1.60 Meter (74) Wasserdurchfahrten, und das machen sie auch, ohne Problemen. Die einzige extra Wartung ist abends die Kreuzglenke schmieren.

Noch eine Beratung: Finger weg von die Fahrthohe und Fehrwerkregulierung (AHC/TEMS). Du kannst die nicht ersetzen mit schwereres Fahrwerk. Und mit Ramme, Seilwinde, Zusatztank, usw. usw dran, muss ich dickere Torsionsstangen und HD Federn hinten dringend beraten. Der fahrt besser, rollt uberhaupt nicht bei Tempo 180 auf BAB, und steht etwa 100 mm hoher als alle nicht nachgerusteten Schwester.

Grusse,  

Viel spass mit die Entscheidung, und lasst mal wissen was  
Pieter - HDJ100, HZJ74

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Guest
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Beitrag von Guest »

Hallo zusammen,

Ich bin selbst beide HJ 100 ( Aut. und Schalter) gefahren und erste Wahl ist ( leider) der Schalter. Das Anfahrdrehmoment beim Schalter ist ziemlich daneben für die vorhandenen Möglichkeiten. Sollen schwere Anhänger o.ä. gezogen werden, ist die Automatik erste Wahl, die hat massiv mehr Drehmoment. Dafür verbraucht der Schalter ca. 1,5 bis 2 l weniger (13 / 15 l )  
Geländegängig und belastbar ist der HJ 100 genau wie alle anderen Toyota, abgesehen von den kurzen HZJ, selbst extremes Gelände ist mit einem Serien HJ 100 machbar.
Zur Ausstattung: Ich würde auf alle Fälle das Special Paket in Automatik nehmen. Das Leder lässt sich super pflegen, nach 1,5 Jahren Garten- und Schlammbau keine Spuren. Das Höhenverstellbare Fahrwerk taugt nichts, würde ich nicht nehmen.
Solltest Du das Fahrzeug nach ein paar Jahren wieder verkaufen wollen, führt kein Weg am Special-Paket vorbei, die Käufer solcher Wagen wollen Komplettausstattung und Automatik, Schalter verkauft sich nur mit extremen Abschlag(beides schon erlebt.)

Man kann sich aber auch überlegen, einen Teil der Differenz zw. HJ 100 und HZJ als Zubehör in einen HZJ zu stecken. Hab ich gemacht und bin sehr zufrieden, auf Wunsch gibts Details)

Gruß Frank
HZJ 74

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