Stromkabel verpressen - Hausinstallation

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Hase Productions
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Stromkabel verpressen - Hausinstallation

Beitrag von Hase Productions »

Hallo Leute,

ich bräuchte mal 'nen Tip von jemand der sich mit Kabelverlegung (im Haus) auskennt.

Es geht mir darum, Stromleitungen zu verlängern ohne die ganze Wand aufzuklopfen.
Das Ganze aber so, dass mir nicht die Hütte abfackelt.

In einer früheren Firma hatten wir einen Elektriker der löste das Problem mit Presshülsen.
Muss man sich vorstellen wie doppelt so lange Aderendhülsen. Und das Ganze in massiv, kein Dünnblech.
Dazu eine ziemlich große Presszange. Verpresst wurden in der Regel Kabel bis 1,5 mm².

Das Ganze dann anständig isoliert mit Schrumpfschlauch und Isolierband.
So wurden die Verbindungsstellen dann einfach wie ein durchgehendes Kabel in der Wand verputzt. Ohne Verteilerdose oder Ähnlichem.

Ich wollte mir nun auch die Presshülsen und die zugehörige Zange zulegen. Nur suche ich mir Im Internet die Finger wund.
Ich bekomme zu viele Treffer. Nur nicht was ich eigentlich suche.

Kann mir hier also jemand mit einem Suchbegriff oder einem Link auf die Sprünge helfen.
Und ist die Methode überhaupt zulässig?
Der Elektriker damals hat das bei der Kundschaft gemacht. Nicht in der Firma.

Mein Dank wird euch ewig nachschleichen.

Gruß Hase
Der Dampfer und des Schnauferl, HZJ78 und BJ42 - Heavy Metal auf japanisch
http://www.Hase-Productions.de

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Broesel
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Re: Stromkabel verpressen - Hausinstallation

Beitrag von Broesel »

Hi,

die Dinger heissen Stoßverbinder, z.B. hier erhältlich:

https://www.elektroversand-schmidt.de/I ... verbinder/
https://www.elektro-wandelt.de/Klauke-S ... c53fd492fc


Drauf achten das sie für die jeweilige Leiterart zugelassen sind und richtige Zange verwenden.


Wichtiger Hinweis: Strom mach tot und bei hohen Spannungen auch klein und hässlich und ist daher nix für Laien. Niemand im Rettungsdienst möchte das.
Daher dürfen Arbeiten nur durch Fachkräfte durchgeführt werden.

Viele Grüße
Broesel

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fritzlorenz1984
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Re: Stromkabel verpressen - Hausinstallation

Beitrag von fritzlorenz1984 »

Wenn du das Kabel verlängern willst, musst du sowieso die Wand aufstemmen. Bau bei deinem Anschlusspunkt eine Unterputzdose ein und klemm das Kabel ordnungsgemäß an, dann bist auf der sicheren Seite. (Wäre zumindest die österreichische Lösung. Wir verwenden aber meistens Schläuche in den Wänden und könnten einfach ein neues Kabel einziehen...)

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Feldi
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Re: Stromkabel verpressen - Hausinstallation

Beitrag von Feldi »

Vorab...ich weiß nicht, ob das legal ist.

Wenn's keine andere Möglichkeit gibt, nehme ich in solchen Fällen eine blanke Aderendhülse, drücke sie etwas oval, schiebe von beiden Seiten die abisolierte Leitung rein (also so, daß die beiden Leitungen parallel nebeneinder liegen) und verpresse und verlöte das Ganze. Darüber kommt dann doppelt ein innenbeschichteter Schrumpfschlauch, die zweite Lage etwas länger als die erste.
Ob das VDE-konform ist, weiß ich nicht, aber ich habe ein gutes Gefühl dabei.
Feldi (ganz im Süden)

"I woid beim IQ dreistellig sei, ned beim G'wicht" (Klaus Eckel)

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GRJ78
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Re: Stromkabel verpressen - Hausinstallation

Beitrag von GRJ78 »

WAGO Klemmen gibt es dafür auch
:bb: :bb: :bb: :bb:

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lehencountry
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Re: Stromkabel verpressen - Hausinstallation

Beitrag von lehencountry »

Interessantes über die Anwendung diverser Klemmen mit versch. Kabeln.
https://youtu.be/adQdTOYEJQE

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Broesel
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Re: Stromkabel verpressen - Hausinstallation

Beitrag von Broesel »

GRJ78 hat geschrieben:WAGO Klemmen gibt es dafür auch


Allerdings dürfen diese nicht eingeputzt oder eingeschrumpft werden...

Die Stoßverbinder dürfen eingeschrumpft und dann eingeputzt werden.
Zudem sind sie zugelassen und "legal" - im Gegensatz zu Aderendhülsen die zur Verbindung Zweckentfemdet werden. Löten hat auch so seine lustigen Tücken...

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thores
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Re: Stromkabel verpressen - Hausinstallation

Beitrag von thores »

fritzlorenz1984 hat geschrieben:Wenn du das Kabel verlängern willst, musst du sowieso die Wand aufstemmen. Bau bei deinem Anschlusspunkt eine Unterputzdose ein und klemm das Kabel ordnungsgemäß an, dann bist auf der sicheren Seite.


:thumbsup: ... ich habe mir angewöhnt Kabelverbindungen nur so zu machen, dass man nachvollziehbar und mit vertretbarem Aufwand an diese Stellen rankommt - im Fall eines späteren Problems sucht man sich sonst‘nen Wolf.
Und die Dose ist schnell gesetzt ... 68er Bohrkrone, etwas Putz oder Gips, eine Schalterdose, kleiner Spachtel ... fertig.
Bei feinfühliger Arbeit geht das sogar bei tapezierten Wänden ohne nachzubessern.
Möglicher Nebeneffekt: falls es eine stromführende Leitung ist und Bedarf besteht, kann man gleich noch eine Steckdose einschleifen.

P.S.: von Wago gibt es seit kurzem auch zugelassene Stoßverbinder zum Klemmen, die helfen wenn man beispielsweise eine durchtrennte oder beschädigte Kabelstelle instandsetzen will und das Kabel zu kurz für die normalen Kabelklemmen ist - ich glaube die Serie heißt 221
Zuletzt geändert von thores am Mi 2. Feb 2022, 12:05, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße aus der Wetterau
Thomas

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toyotamartin
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Re: Stromkabel verpressen - Hausinstallation

Beitrag von toyotamartin »

Genau so hat es ein Elektriker bei meiner Mutter gemacht: Dose bohren und ordentlich verbinden

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Lender
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Re: Stromkabel verpressen - Hausinstallation

Beitrag von Lender »

Falls du in der Schweiz wohnst, hol dir ein Elektriker. Selbst wenn man Fachkundig ist, darf man keine Hausinstallationen machen solange man nicht die eine richtige Ausbildung hat. Wie es in DE/AT ausschaut kann ich nicht sagen.

Stossverbinder sind gut wenn sie richtig verpresst werden. Presszangen gibt es bspw. von Knipex.
Bei Klemmen muss man aufpassen, da diese oft für Drähte und nicht Litzen sind. Das sollte bei den Stossverbindern aber kein Problem sein wenn der Querschnitt passt.
Gruess Leon

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Feldi
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Re: Stromkabel verpressen - Hausinstallation

Beitrag von Feldi »

Broesel hat geschrieben:Zudem sind sie zugelassen und "legal" - im Gegensatz zu Aderendhülsen die zur Verbindung Zweckentfemdet werden. Löten hat auch so seine lustigen Tücken...

Mag schon sein. Aber zwei Leiter miteinander zu verpressen ergibt für mich elektrisch und mechanisch mehr Sinn als ein Stoßverbinder mit zwei Pressstellen.
Feldi (ganz im Süden)

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Broesel
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Re: Stromkabel verpressen - Hausinstallation

Beitrag von Broesel »

Das wirkt auf den ersten Blick so - allerdings wäre das nur bei exakt gleicher Leiterart, Dicke und Materialausführung so.
Sobald es da unterschiede gibt, war es das mit "sinnvoller".

In den Stoßverbindern ist sichergestellt das beide Pressstellen jeweils mit dem passenden Pressdruck verpresst werden, der korrekte Durchmesser sichert den Leiter vor "zerquetschen".
Zudem ist das Material wichtig: Die Hülsen haben eine spezielle Zusammensetzung, die anders ist als bei Adernendhülsen.

Aderendhülse ist auch von der "dicke" des Materials schon ungeeignet, verlöten macht es auch nicht besser, da man "in der Hülse" ja nicht verlöten kann.
Es muss beim pressen immer sichergestellt werden, das die Verpressung keinerlei Hohlräume hinterlässt.
Die Aderendhülse hält selber allerdings nicht den ausreichenden pressdruck aufrecht, wnen die Zange wieder loslässt, da sie zu dünn ist.
Beim Verlöten kommen dann noch andere Faktoren (Reinigung der Lötstelle, Säurereste etc.) hinzu....

Mir ist das völlig egal was ihr da macht - aber Strom ist gefährlich, und das nicht nur bei Stromschlag.
Auch ein Brand etc. durch solches Gebastel ist nicht schön....

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Lindenbaum
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Re: Stromkabel verpressen - Hausinstallation

Beitrag von Lindenbaum »

Lender hat geschrieben: Wie es in DE/AT ausschaut kann ich nicht sagen.



Schizophren sieht es zumindest in D aus.

Wenn ich mal im Prüfstand was testen muß klemme ich auch Lastkabel mit 3x75mm² + 35mm² PE in den Schaltschrank, davon bis zu vier pro Maschine. Von den 2x12x1,5 als Steuerleitungen braucht man da ja nicht zu reden.

Da ich jedoch nur "unterwiesen" bin darf ich zuhause eigentlich nicht mal eine Lampe an die Decke schrauben und diese anklemmen.

Gruß, Michael

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J9 Andy
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Re: Stromkabel verpressen - Hausinstallation

Beitrag von J9 Andy »

Feldi hat geschrieben:Aber zwei Leiter miteinander zu verpressen ergibt für mich elektrisch und mechanisch mehr Sinn als ein Stoßverbinder mit zwei Pressstellen.

Irgendwann bekommt man aber auch ein Platzproblem (Durchmesser bei mehreren Adern), selbst wenn die Verbinder versetzt montiert werden. Dann wird die Muffe eben um einiges Länger.
Im Haushalt, 2,5 - 4 - 6mm², geht das ja noch. Aber bei richtigen Querschnitten?

Die richtigen Verbinder mit den richtigen Werkzeugen sind halt auch geprüft und zugelassen.
Gruss Andy
---------------------------------------------
Trabant 601 => LandCruiser KZJ 90
...ein Quantensprung...
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Was Du nicht willst das man Dir tu´, das füg´auch keinem andern zu.

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cruisermaddin
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Re: Stromkabel verpressen - Hausinstallation

Beitrag von cruisermaddin »

Hallo,

da ich gerade auch ein Thema mit Hausinstallation - es geht um einen Dachstuhlausbau von alt auf neu incl . neuer Gauben - habe und gewillt bin alles selbst zu machen, danke ich recht herzlich für den Link zum Elektroversand. Nach Durchsicht sind die Angebote deutlich günstiger als im Rest des Netzes.
Ich gehe jetzt von - zuvor Lüsterklemmen - auf das WAGO-Verbindungssystem.
Hierbei geht es um die komplette Neuverlegung in einem Dachstuhl mit 4 Zimmern in Holzständerbauweise.

Vielen Dank!

Grüße
1984er BJ45
1987er HJ61
1995er S124 E220 T
1998er HDJ100

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