Dimensionierung & Setup Ölkühler?

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RobertL
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Dimensionierung & Setup Ölkühler?

Beitrag von RobertL »

Hi - ich brauche den Rat der technischen Spezis! :D

Bei meinem aktuellen Fahrzeug (Saugdiesel) ist es an sich original so vorgesehen, dass der Ölkühler in den Wasserkühler integriert ist. Der Vorbesitzer hat wohl gemeint, das der originale Kühler im Eimer war und hat einen Alukühler verbaut, der keinen Kreislauf für die Ölkühlung mehr hat. Stattdessen sitzt jetzt vor dem "Wasserkühler" ein 6-reihiger Luft-Ölkühler (siehe Bild). Abmessungen Höhe x Tiefe = 32x4cm

Mir kommt diese Lösung etwas spanisch vor um es mal vorsichtig auszudrücken. :wink: Ich vermute, dass dieser 6-reihige Ölkühler viel zu klein dimensioniert ist für 6,5-7 Liter Motoröl wenn man den Motor etwas ran nimmt. Kann mich aber täuschen.

Meine Idee wäre es den 6-reihigen Ölkühler durch einen größeren zu ersetzen (wie groß?) und in den Zu-/Rücklauf einen Ölthermostat zu setzen. Ein Öltemperatursensor zusätzlich ist möglicherweise auch eine gute Idee, aber es ist halt ein Saugdiesel und kein Turbodiesel mit LLK.

Alternativ könnte ich versuchen einen neuen Wasserkühler mit Ölkühlkreislauf aufzutrieben und zu verbauen.

Was ist eure Meinung bzw. Empfehlung?
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lg Robert

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spec
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Re: Dimensionierung & Setup Ölkühler?

Beitrag von spec »

meine erfahrungen beim 4.6 v8 range rover waren:

1. ölkühler im wasserkühler ist suboptimal, es heizt sich gegenseitig auf

2. the bigger the better. ich hatte 42 reihen ohne termostat. war aber nur eine reisefahrzeug, also kein betrieb im kalten ö winter

3. wenn man dabei ist auch gleich das atg kühlen. auch hier, the bigger the better

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RobertL
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Re: Dimensionierung & Setup Ölkühler?

Beitrag von RobertL »

ATG Öl läuft durch wie original durch den Wasserkühler.
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spec
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Re: Dimensionierung & Setup Ölkühler?

Beitrag von spec »

für offroad betrieb war das beim RR nix
wenn der wandler zb im tiefen sand nicht zumacht produziert der extrem viel hitze. so schnell kann man gar nicht schauen wie die öltemp nach obem schnellt. ein überhitzes atg ist schnell kaputt. abhilfe war ein 43iger ölkühler direkt (ohne durch den wasserkühler) und ohne thermostat. überkühlen kann man das bei normalen temperaturen, der weg durch den wasserkühler dient lediglich dazu das öl bei extremen minustemperaturen warm zu bekommen

alles natürlich abhängig davon was du mit dem boliden anstellen möchtest ;-)

eine öltemperaturanzeige fürs atg ist aber auf jeden fall eine gute idee

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harri
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Re: Dimensionierung & Setup Ölkühler?

Beitrag von harri »

Robert, Du redest vom Motoröl, nicht vom ATF?

Von der Größe her sieht der Kühler von dir aus, als wäre es der aus dem Wasserkasten vom Kühler.
Den hat der J12 auch für das ATF Öl.
Probiert hab ich das auch so, wie bei dir, nur um mein ATF zu kühlen. Bringt nix, der ist viel zu klein.

Hier geht's zwar auch ums ATF aber evtl bringt dir das was?
http://forum.buschtaxi.org/automatik-ol ... 37-15.html
LC J120, Bj. 2003, 265/70 BFG/ AT auf original Alu's, Snorkel, OME FW

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RobertL
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Re: Dimensionierung & Setup Ölkühler?

Beitrag von RobertL »

Im Moment geht's hier ums Motoröl.
lg Robert

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TheDarkOne
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Re: Dimensionierung & Setup Ölkühler?

Beitrag von TheDarkOne »

Wie ist denn deine Motoröltemperatur?
Ohne zu wissen wie warm das Öl wird kann man schlecht abschätzen ob das ganze unterdimensioniert ist oder nicht.

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onkel
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Re: Dimensionierung & Setup Ölkühler?

Beitrag von onkel »

Ich würde immer wenn möglich einen wassergekühlten Ölkühler einbauen .
Das Motoröl wird beim Kaltstart schnell erwärmt, und dann gekühlt .
Gut geschützt vor Verschmutzung und Beschädigung ist er auch .
Der abgebildete Kühler in dieser Größe ist nahezu wirkunglos
Gruß Onkel,
In einer Welt wo der Klügere nachgibt regiert der Dumme

HZJ 78 Steelfront
Auf 2 Rädern bevorzuge ich auch Stahl statt Plastik :
http://www.bmw-r35.de

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RobertL
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Re: Dimensionierung & Setup Ölkühler?

Beitrag von RobertL »

TheDarkOne hat geschrieben:Wie ist denn deine Motoröltemperatur?
Ohne zu wissen wie warm das Öl wird kann man schlecht abschätzen ob das ganze unterdimensioniert ist oder nicht.
Da hast du wohl recht - jedoch habe ich im Moment noch keinen Sensor, da habe ich Eingangs eh indirekt geschrieben. Die 6 Reihen sehen aber in jedem Fall armselig aus.

Wobei mir hier in Wien ein Sensor auch nicht viel helfen würde wenn ich für den Betrieb in Nordafrika eine ausreichende Kühlung haben möchte.

Daher auch die Idee für einen auf alle Fälle überdimensionierten Kühler mit Thermostat, der bei 70-80°C aufmacht.
Zuletzt geändert von RobertL am Do 27. Apr 2023, 09:36, insgesamt 2-mal geändert.
lg Robert

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TheDarkOne
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Re: Dimensionierung & Setup Ölkühler?

Beitrag von TheDarkOne »

Ohne die Temperatur zu wissen kann man das nicht beurteilen.

Es sei denn die glaskugeljungs sind da schon wieder weiter und können das voraus sehen.

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RobertL
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Re: Dimensionierung & Setup Ölkühler?

Beitrag von RobertL »

TheDarkOne hat geschrieben:Ohne die Temperatur zu wissen kann man das nicht beurteilen.

Es sei denn die glaskugeljungs sind da schon wieder weiter und können das voraus sehen.
:biggrin:

Wie lautet denn dann die Empfehlung wo man so einen Sensor anzubringen hätte? Die Ölwanne anbohren möchte ich nicht wirklich. Macht ein "in-line" Sensor in der Zuleitung zum Ölkühler überhaupt Sinn, falls es sowas geben sollte?

Und wie gesagt, die Öltemperatur hier in Wien im Straßenbetrieb im Mai sagt genau gar nix aus über den Betrieb in z.B. Marokko im Sand zur selben Zeit.
lg Robert

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HJ61-Freak
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Re: Dimensionierung & Setup Ölkühler?

Beitrag von HJ61-Freak »

1. Der auf dem Foto gezeigte Kühler ist für eine Verwendung in einem flüssigen Medium (z.B. Kühlwasser) konzipiert. Das erkennt man an der plattenförmigen Struktur des Kühlers. Mit Luft als Austauschmedium ist die Wirkung dieses Kühler nahe Null.

2. Ein qualitativ hochwertiger Ölkühler (z.B. von Setrab oder Mocal) für Luft als Austauschmedium in etwa identischen Abmessungen dürfte meiner Einschätzung nach für 5-6 l Motoröl bei einem nicht aufgeladenen und im übrigen serienmäßigen Dieselmotor ausreichen. Ansonsten bekommt man auch bei einschlägigen Anbietern eine ganz gute Beratung. Empfehlung meinerseits aufgrund guter Erfahrung: Timm's Autoteile e.K.. Ich hatte seinerzeit bei der Konstruktion meines Getriebeölkühlers am HJ61 deren Beratung/Erfahrung aus dem Motorsport in Anspruch genommen.

3. Einen Motorölkühler ohne Thermostat zu benutzen ist grober Unfug, weil das Motoröl nur stark verzögert seine optimale Betriebstemperatur erreicht und der Motor deswegen übermäßigen Verschleiß unterworfen ist.

4. Den Sensor für eine Motoröltemperaturmessung platziert man entweder an der Ölwanne nahe des tiefsten Punkts (z.B. als Ersatz für die Ölablassschraube), aber nicht direkt dem Fahrtwind ausgesetzt; oder direkt im Ölstrom in einem freien Anschluss am Ölfilterflansch. Zwischen beiden Positionen liegen ungefähr 10°C Differenz in den Temperaturen, wobei die Ölwannenpositionen die niedrigere Temperatur aufweist und in aller Regel auch diejenige Temperatur darstellt, die die höchste Aussagekraft hat.

Um die Motoröltemperatur bzgl. ihres Maximums zuverlässig zu ermitteln, muss man nicht in die marokkanische Sandkiste fahren. Dazu reichen 20-30 km Vollgas auf einer (deutschen) Autobahn bei Außentemperaturen oberhalb von 15°C völlig aus. Oder eine steile Paßstraße bergauf mit ordentlich Serpentinen, so 8-10 km lang. Wichtig bei beiden Varianten ist, dass man die Drehzahl möglichst konstant im Bereich um die zulässige Höchstdrehzahl und dabei den Motor unter Vollast hält, sprich spät hochschalten, früh runterschalten und stets Vollgas. :biggrin:

Grenzwert bei frischen und hochwertigen Motoröl: Bei Messung an der Ölwanne so um die 140°C.

Gruß

Florian
'86er-HJ61, 450tkm, OME schwer, 35x12,5R15 auf 8,5x15 ET -35, pneumatische gesteuerte HA-Sperre, 80mm Bodylift, optimiertes Verdichterrad, Recaros m. Schwingkonsolen, Aufstelldach u. Innenausbau, div. Zusatzinstrumente, 3"-Abgasanlage inkl. Eigenbau-turbine-outlet, Sidepipe

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TheDarkOne
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Re: Dimensionierung & Setup Ölkühler?

Beitrag von TheDarkOne »

meine Meinung!

am besten wäre der Sensor an der wärmsten Stelle anzubringen, ist aber teilweise recht schwierig daher würde ich einen Ölfilteradapter einbauen.
Ist nicht 100% genau aber man weiß wo dir Reise hin geht.

Klar kannst du den Stadtverkehr in Wien nicht mit ner Wüstentour in Marokko vergleichen, aber du weißt wenn die Öltemp in Wien schon am Limit ist dann wird sie in der Wüste definitiv zu hoch sein.

das Setup, meiner Meinung nach, wie du es geschrieben hast, auf jeden Fall mit Thermostat.
Wenn du einen großen Ölkühler OHNE Thermostat verbaust wirst du Probleme bekommen das Öl auf Betriebstemperatur zu bekommen.
Wie groß der Ölkühler dann allerdings sein muss kann ich dir auch nicht sagen.

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RainerPhilipp
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Re: Dimensionierung & Setup Ölkühler?

Beitrag von RainerPhilipp »

Die grundsätzliche Frage ist doch, ob der Kühler im Hauptstrom oder im Nebenstrom sitzt.
Wenn der im Hauptstrom sitzt, dann darf der bei "Untertemperatur" nicht abgeregelt werden. Da geht der komplette Ölkreislauf in die Knie.
Ich würde auf die Version des Originalkühlers (Ölkühlung über Wasserkühler) gehen. Das hat der Hersteller so konfiguriert und der hat sich sicherlich was dabei gedacht.
Rainer

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HJ61-Freak
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Re: Dimensionierung & Setup Ölkühler?

Beitrag von HJ61-Freak »

TheDarkOne hat geschrieben:am besten wäre der Sensor an der wärmsten Stelle anzubringen, ist aber teilweise recht schwierig daher würde ich einen Ölfilteradapter einbauen.
Die wärmsten Stellen im Motor, die mit dem Motoröl in Berührung kommen, sind die Auslaßventilschäfte, die Kolbenböden sowie die Pleuel- und Kurbelwellenhauptlager. Dort liegen die Motoröltemperaturen teilweise um ein vielfaches höher als im Bereich der Ölwanne oder des Ölfilterflansches (an dem üblicherweise auch der Adapter für Vor- und Rücklauf des Ölkühler positioniert ist). Soweit mir bekannt beziehen sich die Aussagen der Ölhersteller zum Temperaturlimit ihrer Motorölprodukte immer auf die Öltemperatur im untersten Bereich der Ölwanne bzw. des Ölvorratbehälters als faktisch kälteste Stelle im Motorölkreislauf.

Gruß

Florian
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